Du und ich Teil 2

Die Zeit vergeht wie im Fluge. Leider.
Wenn wir uns treffen und jemand könnte uns kennen, dann sind wir nur Bekannte. Verabreden wir uns irgendwo, wo keiner außer uns ist, dann können wir die Finger nicht von uns lassen. Wir küssen uns. Berühren uns. Lieben uns.
Doch langsam kommt bei mir ein Gefühl der Traurigkeit. Nächste Woche beginnt mein Studium. Das Studium verschlägt mich weit weg. Ich wollte dort mal studieren. Und jetzt. Scheiße. Es bedeutet Trennung. Lange Trennung. Ich kann nicht jedes Wochenende hierher kommen. Vielleicht ein Mal im Monat. Wenn überhaupt. Morgen fahre ich mit meinen Eltern mal wieder in diese Stadt. Der Hänger ist beladen. Ich war schon ein paar Mal in dieser Stadt. Mal mit Eltern und auch mal alleine. Als ich alleine gefahren bin, wolltest du unbedingt mit. Ich hätte dich gerne mitgenommen, nur was solltest du deinen Eltern sagen. Das du als Minderjährige einen Bekannten in eine fremde Stadt begleitest. So musste ich alleine fahren. Die Abende vor meinen Wegfahrten war sehr schön und das Wiedersehen noch mehr. Wie Verhungernde sind wir übereinander hergefallen.
Heute willst du dich nachts zu mir schleichen und mit mir die Nacht verbringen. Es wird bestimmt schön werden. Es war bisher immer sehr schön. Nur werden wir beide heute noch trauriger sein als sonst. Mich macht das ganze Weggehen richtig traurig. Plötzlich alles neu. Eine fremde Stadt. Das erste Mal alleine. Ich muss mich um alles selbst kümmern. Essen. Wäsche.
Für dich ist das gerade auch eine sehr aufregende Zeit. Du hast Tanzkurs. Viele finden es nervend und dir macht das sehr großen Spaß. Du freust dich auf jede Stunde. Du willst immer mit mir tanzen, wenn du bei mir bist. Du freust dich auf den Abschlussball. Auf das Ballkleid. Du hättest es am liebsten mit mir ausgesucht. Nur geht das nicht. Deine Mama will das mit dir machen. Du bist ihre einzige Tochter. Heute habt ihr das gemacht. Du hast sie alle probiert, dich fotografieren lassen und mir immer geschickt. Deine Mutter war sehr genervt. Du wolltest das Okay meiner Cousine, die mit dir zusammen auf diesen Ball gehen wird. Nur bekam sie keines. Eines bekam sie. Das Kleid, dass du dir mit meiner Hilfe ausgesucht hast. Du schickest mir das Bild noch mal. Der Kommentar darunter war vielsagend. Du willst in dem von mir verführt werden.
Du bist noch so unbedarft, weil es deine erste Liebe ist. Ja. Ich bezeichne es so. Auch wenn wir offiziell nie ein Paar sind. Der Abschlussball ist in ein paar Wochen und dann fast schon wieder Ferien. Nur noch zwei Schuljahre, dann Abitur und dann willst du nachkommen. Du bist unbedarft. Zeit spielt keine Rolle. Momentan sehen wir uns irgendwie fast täglich und ab morgen dann nicht mehr. Oft landen wir im Bett. Du schleichst dich nachts zu mir oder kommst offiziell zum Mathe lernen. Auch das Thema Verhütung wurde von mir auf dich übertragen. Das mit den Kondomen war dir zu unsicher, auch wenn es eigentlich total sicher ist. Eigentlich. Du hattest erst ein paar heimlich bei mir übernachtet, als wir schon vergassen, dass ich es überstreifen musste. Du musstest nach Hause und es war sehr früh. Du hast deinen Po gegen meinen Schoß gedrückt und da ist es passiert. Die nächsten Tage waren scheiße.

Ich bin gerade zurückgekommen. Die Zugfahrt war anstrengend. Ich habe die ersten zwei Vorlesungswochen hinter mich gebracht. Meine Sehnsucht nach dir ist groß. Wir haben versucht, oft miteinander zu telefonieren. Das ist gar nicht so einfach. Jeder von uns hatte immer was vor und so oft sollte es auch nicht sein. Am liebsten hätte ich meinen Vater gesagt, er soll bei dir vorbei fahren und mich dort absetzen. Aber geht auch nicht. Nicht, wenn man ja nichts miteinander hat.
Ich habe meine Tasche gerade abgestellt und meine Mutter begrüßt, da vibriert mein Handy. Ich schaue nach. Ich hatte es geahnt. Du fragst, wann kann du endlich vorbei kommen kannst. Ich schreibe dir, dass ich gerade erst angekommen bin und hänge einen Kuss dran.
Meine Eltern fragen mich Löcher in den Bauch. Sie wollen alles ganz genau wissen. Wie die Vorlesung ist, was ich sonst so den ganzen Tag macht und wie es mir so alleine in meinem Zimmer ergeht. Ich telefoniere zwar fast jeden Tag mal kurz mit meiner Mutter, aber so viel fragt sie nicht. Sie will nicht zu arg klammern. Mein Handy vibriert wieder.
„Ich stehe vor dem Fenster.“
Ich schreibe nur zurück, dass ich gleich komme. Keine fünf Minuten später lasse ich dich rein. Du fällst mir um den Hals und wir küssen uns.
„Du hast mir gefehlt!“ sind deine ersten Worte.
„Du mir auch. Ich muss zurück zu meinen Eltern. Mache es dir bequem hier.“

Als ich eine Stunde später zurückkomme, liegst Du unter meiner Decke. Ein Buch von mir in der Hand. Das, was ich wollte, das du es mal lesen sollst.
„Das ist ja echt gut. Das nehme ich mit.“
Ich lächle zufrieden. Ich fand es auch total gut.
Du
schlägst die Bettdecke zur Seite. Ich sehe, dass du nackig im Bett liegst. Mir gefällt, was ich da sehe. Ich setze mich neben dich auf die Bettkante. Ich frage dich, wie es war und was du so erlebt hast die letzten Tage. Dann fängst du an zu erzählen. Von der Schule und den doofen Lehrern. Von meiner Cousine und ihrem Bruder. Er baggert dich momentan richtig arg an. Ich bestätige das, weil er mir erzählt hat, dass er gerade auf dich steht. Dann noch vom Tanzkurs und was ihr gelernt habt. Du erzählst von der oft furchtbaren Musik und von einem Typen namens Thomas, der süß ist und sich auch seit Tagen um dich richtig arg bemüht. Ich freue mich für dich, auch wenn es mir schon weh tut. Keine Ahnung, wann ich das nächste Mal wieder für ein Wochenende komme und wie viel Zeit ich für dich mitbringen kann. Zwischen uns beide läuft ja nichts. Nichts offizielles. Irgendwann wird es sowieso vorbei sein.

Dein Atem hat sich langsam wieder beruhigt. Der Ritt war schön. Für uns beide. Jetzt liegst du neben mir und kuschelst dich an mich. Es ist spät geworden. Ich habe auch noch von mir erzählt. Irgendwie haben mir diese Gespräche mit dir gefehlt. Ich hänge meinen Gedanken nach. Ich denke an deinen Tanzpartner. Ich spüre, wie sich bei mir da alles zusammenzieht
„Du?“
„Ja.“ antworte ich.
„Wann werden wir uns das nächste Mal sehen?“
„Ich weiß es nicht. Vielleicht Anfang Dezember oder sogar erst kurz vor Weihnachten.“
„Warum denn das? Willst Du nicht mal zwischen drin kommen?“
„Gerne. Ich bin sechs Stunden mit dem Zug unterwegs. Ich komme – nicht so wie heute – Freitagnacht hier an und darf am Sonntagmittag wieder zurück fahren.“
„Dann hätten wir wenigstens zwei Nächte für uns.“
„Das ist noch ein anderes Problem. Du weißt, dass ich im Studium etwas dazuverdienen muss, damit ich es finanziell schaffe. Die Fahrt hierher ist so ein finanziell hoher Posten.“
Du nickst nur und drückst dich an mich. Kurze Zeit später spüre ich, wie Tränen auf meine Brust tropfen.
„Wie lange gibst du uns, bis es vorbei ist? Bist du eine andere dort findest?“, fragst du mich.
„Ich habe keine Ahnung.“
Du hebst deinen Kopf und suchst meine Lippen.
„Ich will das nicht. Ich will, dass es so bleibt. Ich will, dass wir uns immer wieder hier treffen. Ich will, dass ich dich einfach küssen und in den Arm nehmen darf. Ich will dich spüren. Ich will dich in mir spüren.“
„Dann müssten wir mal sagen, das wir was miteinander haben.“
„Würde es dann was ändern? Würden wir uns häufiger sehen? Wäre die Sehnsucht dann kleiner?“
„Nein. Vielleicht könntest Du mich mal besuchen. Aber wir würden uns trotzdem wochenlang nicht sehen.“
„Warum musst Du unbedingt dort studieren? Warum nicht hier? Vielleicht sollte ich die Schule verlassen und mir dort eine Ausbildung suchen?“
„Das tust du nicht!“
„Was soll ich dann tun? Ich werde eingehen!“
„Du könntest doch was mit Thomas anfangen?“
„Ich habe doch …“ Dein Mund ist schneller als deine Gedanken. Und da du traurig und ärgerlich bist, bist du auch laut.
„Was hast Du?“, frage ich dich leise.
„Nichts. Nur traurige Gedanken.“

Diese Nacht schlafe ich nicht gut und die nächsten auch nicht. Du kommst auch nicht vorbei. Es ist genau das passiert, was immer wieder passieren wird. Es klappt nicht. Wir sehen uns auch nicht am Sonntag morgen. Telefonieren tun wir kaum, aber wir schreiben uns regelmäßig. Irgendwann klappt es mit Thomas. Das erfahre ich. Ich erfahre, wie es ist. Kein Wort über unsere Sätze, die wir in unserer letzten Nacht gewechselt haben. Ob du glücklich bist, das schreibst du nie. Ich werde auch nicht nachfrage.

Ich komme zum Tanzabschlussball. Ich bin extra früh losgefahren. Ich wollte dich sehen. Wir sind wieder nur guten Bekannten. Ich sehe dich händchenhaltend mit Thomas. Immer, wenn ich zu dir schaue, suchst du Kontakt zu Thomas. Küsst ihn. Einmal treffe ich dich zufällig alleine. Ich sage dir, dass du wirklich toll aussiehst. Du versuchst zu lächeln, aber die Augen sind traurig. Dabei siehst du wirklich in dem Kleid richtig toll aus.
Obwohl die Sehnsucht und die Lust auf dich langsam weniger geworden sind, sind solche Abende kontraproduktiv. Die Traurigkeit wird nur noch größer. Um Mitternacht habe ich genug von dem allen. Du hast nicht mal getanzt mit mir, obwohl du das früher mal unbedingt wolltest. Ich sage allen Bekannten gute Nacht. Du bemerkst es. Kommst zu mir.
„Willst Du schon gehen?“
„Ja.“
„Aber warum? Ich wollte doch heute noch was mit dir machen.“
Mein Kopf nickt in die Richtung, in die Thomas steht.
„Es ist besser so.“
Du drückst mich kurz an dich und ich erwidere es. Damit ist alles wieder da. Ich lasse dich los, drehe mich um und gehe schnell weg. Ich laufe zum Auto, dass ich mir von meinen Eltern mal wieder geliehen habe und setze mich hinein. Ich schließe die Tür, lege meinen Kopf auf das Lenkrad und spüre, wie mir die Tränen in die Augen steigen.

Es klopf ans Fenster. Ich erschrecke. Es ist Andreas. Ich steige aus und lehne mich gegen das Auto.
„Seit wann stehst du auf sie?“
„Auf wen?“
„Du weißt es. Wie lange schon?“
„Auf was willst du raus? Das ich rein gehen soll und sie Thomas ausspannen soll?“
„Meine Schwester hat euch beide gerade gesehen und ist sich sicher, dass sie was von dir will. Sie ist aufs Klo gerannt. Sie findet dich immer noch toll. Sie spricht immer noch oft von dir und sie hat da dieses Leuchten. Nicht meine Worte.“
„Kann sein. Nerv mich nicht.“
„Glaub nicht, dass ich nicht mitbekommen habe, dass ihr euch ab und zu heimlich getroffen habt. Meine Schwester hat es mitbekommen. Was läuft da. Sie will und du auch!“
„Nichts läuft da. Wir reden einfach nur über Gott und die Welt!“
„Du nervst! Sie wartet auf dich!“
„Dann ist es halt so!“
„Du bist so ein Arsch. Seit dem sie weiß, dass du zu dem verdammten Ball kommt, nervt sie meine Schwester und die mich.“
Ich lache traurig auf.
„Wie soll eine Beziehung klappen, wenn ich so weit weg bin? Sag mir das? Sie hat jetzt Thomas und ich möchte, dass sie mit ihm glücklich ist. Sonst tue ich ihm weh.“
Ich drehe mich um, um wieder einzusteigen. Da sehe ich dich und meine Cousine nur ein paar Meter entfernt stehen. Ich sehe, wie du zu weinen beginnst. Ich steige ein und fahre los. Als ich außer Sichtweite bin, halte ich an. Hole mein Handy raus. Schreibe dir eine Nachricht.
„Es tut mir leid. Ich werde heute Nacht nicht zu Hause übernachten.“
Ich schalte mein Handy aus und fahre irgendwo hin. Es ist auch egal, wo es ist. Ich versuche, im Auto zu schlafen. Was nicht klappt. Nicht nur wegen den Gedanken. Es ist kalt im Auto und ich habe keine Decke oder Schlafsack mitgenommen.
Irgendwann gebe ich auf und fahre wieder los. Ich fahre bei dir vorbei. Das Auto deiner Eltern steht vor der Tür. Ob du zu Hause bist, weiß ich nicht. Vielleicht feierst du noch mit den anderen. Mit Thomas. Ich fahre nach Hause. Ich bin froh, wenn ich endlich im Bett liege. Ich habe noch heiß geduscht, um aufzutauen. Der Schlaf kommt dann sehr schnell.

Am nächsten Morgen werde ich zu früh geweckt. Die Sonne scheint ins Zimmer. Ich schalte mein Handy ein. Da ist eine Nachricht von Dir.
„Ich werde versuchen, mit Thomas glücklich zu werden.“
Ich sehe und höre von dir an dem Wochenende nichts mehr.

Die nächsten Wochen ziehen sich endlos hin. Ich frage immer wieder mal nach, wie es dir geht. Es kommt nie eine Nachricht. Die letzte Nachricht von mir schrieb ich letzten Sonntag. Trotzdem denke ich oft an dich und hoffe, dass es dir gut geht.
Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich noch mal vor Weihnachten nach Hause kommen soll. Ich war mir nicht sicher. Ich habe auch darüber nachgedacht, Weihnachten hier zu feiern. Alleine. Bei meinen Eltern ist die Gefahr zu groß, dass ich dich sehe. Auf Bitten meiner Mama fahre ich doch das ersten Weihnachtswochenende nach Hause. Ich bin mal wieder früh gefahren. So bin ich schon gegen 18:00 Uhr zu Hause. Ich habe meine Eltern gebeten, keine davon zu erzählen. Es langt schon, wenn ich die meisten morgen Abend bei der Dorfweihnacht sehe. Auch dich und Thomas wird bei dir sein. Gegen 21:00 will ich mich zurückziehen. Meine Eltern wollen wissen, ob ich heute Abend nicht doch noch was unternehmen will. Vielleicht sich mit Andreas treffen. Ich sage nein. Ich gehe in mein Zimmer. Es ist immer noch komisch ohne dich hier. Das war es schon das letzte Mal so. Du warst so oft hier, bevor ich zum Studieren gegangen bin. Ich lege mich aufs Bett und schaue Fotos von Dir auf meinem Handy an. Viele sind hier entstanden. Am liebsten würde ich sie alle löschen.
Es klopft an der Tür. Es ist meine Mutter. Sie sagt, dass Besuch für mich da ist. Um diese Zeit ist das eher ungewöhnlich. Ich sage ihr, dass ich keinen sehen will. Sie sagt, dass du es bist. Ich bin überrascht. Sie fragt nach, ob ich dich wegschicken soll. Ich verneine das. Keine Minute später klopft es wieder an der Tür.
„Komm rein.“
Du betrittst das Zimmer und schließt die Türe gleich wieder hinter dir. Du lehnst dich dagegen.
„Hallo.“
Ich setze mich hin und schaue dich an. Du wirkst unsicher. Du hast eine große Tüte dabei.
„Hallo. Schön dich zu sehen. Mit dir habe ich gar nicht gerechnet.“
Du schaust dich um. Ich habe mich in der Zwischenzeit hingestellt. Ich weiß nicht, wohin ich mit meinen Händen soll. Wenn ich dich jetzt so sehe, würde ich dich am liebsten umarmen. So stecke ich sie in die Taschen meiner Schlafanzughose.
„Da fehlt sehr viel von dir.“
Ich sehe, wie deine Augen sich mit Tränen füllen.
„Das stimmt! Aber das weißt du ja schon.“
„Ich glaube, es ist besser, wenn ich jetzt gehe.“
Du drehst dich um.
„Bitte nicht!“
Du drehst dich wieder zu mir rum. Wir schauen uns an.
Du lächelst mich an und gehst einen Schritt auf mich zu.
„Bleib bitte da stehen.“
„Okay.“
Du gehst wieder zurück.
„Ich erzähle dir jetzt was. Ich will keine Antwort oder sonst was hören. Danach kannst du gehen, wenn du willst. Also: Ich denke oft an dich. Irgendwie fehlst du mir. Dich mit Thomas zusammen zu wissen, tut weh. Es ist total richtig. Ich will, dass es dir gut geht. Du sollst keine doofe Sehnsucht nach einem Typen haben, der viel zu wenig Zeit hat für dich.“
Deine Augen füllen sich wieder mit Wasser. Du bleibst dort stehen und schaust mich einfach nur an.
„Woher weißt du, dass du da bist?“
„Hier bleibt fast nichts geheim.“
„Keine Ahnung, wer sich verplappert hat.“
„Deine Mama. Sie ist so froh, dass du kommst und mit zur Dorfweihnacht gehst.“
Ich schüttle den Kopf. Du zeigst auf die Tüte.
„Ich habe was mitgebracht für dich? Darf ich es dir zeigen?“
„Klar!“
„Darf ich dein Bad benutzen?“
Ich rolle mit den Augen und du verschwindest in meiner Dusche. Ich laufe unruhig im Zimmer auf und ab. Ich hoffe, das du bald wieder gehst, weil ich merke, wie mein Verlangen dich, zu küssen und berühren, stärker wird.„Du musst mir kurz helfen. Kannst du mal kommen?“
Ich gehe in die Dusche und bleibe stehen.
„Sag nichts und mache es zu.“
Ich mache, was du gesagt hast.
„Und jetzt gehst du wieder raus und setzt dich hin! Du hörst mir zu und sagst nichts!“
„Okay!“
„Nichts sagen! Nicht mal okay. Und nicht mich anstarren.“
Ich setze mich auf mein Bett. Das eine ist kein Problem, nur das mit dem Starren wird schwer. Ich schaue auf den Boden. Du kommst raus. Ich sehe dir auf die Füße. Du kommst zu mir, kniest dich hin und hebst meinen Kopf. Du küsst mich. Erst einen sanfte. Ich erwidere ihn. Und dann einen leidenschaftlichen. Dann gehst du ein paar Schritte zurück. Und ich kann nicht anders als dich anstarren. Du siehst so toll aus.
„Gefalle ich dir?“
Ich nicke.
„Ich denke immer an dich. Auch wenn ich mit Thomas zusammen bin. Ich vergleiche alles mit dir. Und ich spüre, wie ich mir deine Berührungen wünsche. Wenn du jetzt willst, dann passiert es jetzt. Wenn du nicht möchtest, dann ziehe ich wieder um und gehe.“
Ich schlucke und will antworten.
„Du sollst nicht reden.“
Du hebst dein Kleid etwas hoch und setzt dich auf meinen Schoß. Dann beugst du dich zu mir runter und küsst mich. Ich erwidere ihn. Die Küsse sind leidenschaftlich. Ich spüre, wie mein Glied zu wachsen anfängt. Ich spüre, wie deine Erregung sich steigert. Ich knete deinen Po. Du stöhnst auf. Deine Lippen lösen sich von meinen. Du schiebst dich etwas zurück. Deine Hand schiebt sich zwischen uns durch. Du holst mein Glied aus meiner Schlafanzughose. Und dann setzt du dich auf ihn. Dein Mund umschließt wieder meinen. Du fängst an, dein Becken zu bewegen. Ich drücke mich dir entgegen. Du spürst mich tief in dir. Du stöhnst auf, wenn ich ganz in dir bin. Dein Orgasmus ist klein. Und ich komme gleichzeitig in dir.
Du bleibst auf mir sitzen, bis er sich ganz zurückgezogen hat. Dabei küssen wir uns.
Du bist wieder aufgestanden. Ich habe mich wieder angezogen.
„Du musst mir wieder helfen, mich auszuziehen.“
„So schnell geht das bei mir nicht.“
Du schaust mich verwundert an und dann lächelst du. Ich hole mein Handy und mache ein Bild von dir.

Du bist wieder angezogen.
„Soll ich später noch mal vorbeikommen?“
„Von mir aus gerne! Ich würde mich freuen!“
„Ich mich auch! Ich hatte so Sehnsucht nach dir! Danke Dir!“
„Soll ich uns was besonderes zum Trinken besorgen?“
„Sekt?“
„Ich schaue mal.“
Ich verlasse mit dir das Zimmer und bringe dich zur Türe. Anschließend gehe ich in die Küche und hole Gläser. Nur Wassergläser. Ich schaue in den Kühlschrank. Da steht eine. Ich muss morgen früh unbedingt eine neue besorgen. Mein Vater hört mich und ruft mich zu sich. Ich fluche leise und gehe ins Wohnzimmer. Da sitzen meine beiden Eltern mit meinen beiden großen Brüdern und spielen Karten.
„Frühstückt sie morgen mit?“
„Was?“
„Frühstückt sie morgen mit?“
„Wie kommt ihr denn da drauf?“
Sie alle fangen an zu lachen.
„Glaubst du nicht, dass wir hier alle nicht schon lange wissen, wer dich immer wieder nachts besucht.“, sagt Mama.
„Thomas passt nicht zu ihr!“, stellt mein großer größere Bruder fest.
„Sie wird wieder sehr früh verschwinden. Keiner soll es merken.“
„Es weiß im Dorf wirklich keiner!“, amüsiert sich mein kleiner größer Bruder.
„Was hast Du eigentlich aus dem Kühlschrank geholt?“, fragt Papa.
„Sekt!“, gebe ich zu.
„Du weißt, wo die Sektgläser stehen.“
Ich höre sie immer noch lachen, als ich wieder in mein Zimmer bin. Keine Ahnung, wie du darauf reagieren wirst, wenn ich dir das erzähle.

Du wirst rot.
„Wie soll ich deiner Familie jemals wieder in die Augen sehen?“
„Ich habe keine Ahnung.“
„Das wird auf der Dorfweihnacht eine Katastrophe.“
„Wieso?“, frage ich süffisant lächeln. „Thomas kommt auch.“
„Definitiv! Ich habe es ja erst vorgestern erfahren, dass du kommst. Ich hätte ihn sonst nie gefragt.“
„Er wird bei dir übernachten?“
Du nickst.
„Er hat das eigentlich geplant.“
„Und du?“
„Frag lieber nicht!“
„Wir werden eine Lösung finden!“, sage ich selbstsicher.
Du fällst mir um den Hals und küsst mich.
„Ich habe schon wieder Lust!“, sagst du zu mir zwischen zwei Küssen.
„Ich auch! Und wie!“