Du und ich Teil 1

„Willst du…“
Mehr verstehe ich nicht. Die Musik ist zu laut. Was ja auch kein Wunder ist, denn wir sind in der Disco. Ich stehe vor dem Mischpult und lausche der Musik. Du kamst auf mich zu, lächeltest mich an und hast mir was ins Ohr gesagt. Ich höre auf, mich zur Musik zu bewegen und beuge mich zu dir rüber.
„Was hast Du gerade gesagt?“
Du drehst den Kopf und hältst deinen Mund an mein Ohr.
„Willst Du mit mir schlafen?“
Wie ich gerade jetzt Dich anschaue, kann ich nicht sagen. Eine Mischung aus Verwunderung und Verärgerung wird es sein.
Ich beuge mich zu deinem Ohr und frage dich, wie viel du schon getrunken hast.
„Genug, um Dich das zu fragen.“, rufst Du mir ins Ohr.
„Du spinnst wirklich!“, ist meine doch anerkennende Antwort.
Genau in diese Augenblick kommt meine Eroberung zurück. Sie war auf dem Klo und begrüßt mich mit einem Kuss. Ich sehe, wie dir die Tränen in die Augen schießen und dann läufst du davon. Ich sage Scheiße und meine Eroberung fragt mich, was ist.
„Die raubt mir den letzten Nerv.“
„Dann lasse sie halt!“, schlägt meine Eroberung vor.
„Das geht nicht. Ich muss sie zu Hause abliefern. Sie ist die Freundin meiner Cousine und ich Depp habe sie wieder mitgenommen. Das erste Mal war vor zwei Wochen. Am Ende musste ich sie eine halbe Stunde suchen. Irgendwann erinnerte ich mich daran, das ich sie mit Christian zusammen gesehen habe. Den fanden wir natürlich auch nicht. Sie habe ich nicht erreicht. Also habe ich ihn angerufen und gefragt, ob er weiß, wo sie ist. Weißt du, was er gesagt hat?“
„Nein!“, antwortet sie.
„Ja! Sie ist hier und sie ist gerade beschäftigt.“
„Nein!„, sagt sie. „Was hast du gesagt?“
„Alle Finger ziehen sich jetzt von ihrem Körper zurück und du begleitest sie brav und maximal Händchen halten zu meinem Auto. Und zwar sofort, sonst hast du ein Problem.“
„Das hast du gesagt?“
„Klar! Er wollte wissen, was diese sind und ich habe ihm gesagt, dass sie Hausarrest bekommt, wenn ich sie nicht pünktlich abliefere. Er hat sie gefragt, ob das stimmt und sie hat zugestimmt.“
Meine Eroberung schaut fragend an.
„Wieso das denn?“
„Weil sie ein Pünktlichkeitsproblem hat!“
Sie lacht auf.
„Trotzdem ist sie heute hier. Bekam sie keine Probleme?“
„Nein. Wir waren nur ein paar Minuten zu spät. Sie hatte trotzdem Angst. Sie hat leise aufgesperrt und ist rein geschlichen. Ihr Vater ist auf dem Sofa eingeschlafen und hat sie gar nicht mitbekommen. Deswegen konnte er sie nicht bestrafen. Mich wollte er nicht fragen, weil das peinlich gewesen wäre. Ich hätte ihm die Wahrheit gesagt. Sie war ja eigentlich pünktlich. Sie hat alles meiner Cousine erzählt und die hat es mir. Jetzt werde ich sie suchen.“
Es ist auch schon kurz vor eins. Die letzte Runde der Coverband. Eigentlich will ich der Musik zuhören und mich noch etwas dazu bewegen. Bewegen ist der falsche Ausdruck. Meine Kopf schütteln. Nur habe ich keine Lust auf den Stress.
So laufe laufe ich durch die Disko und suche Dich in allen Ecken. Endlich finde ich Dich. Du sitzt in einer dieser Ecken. Die Füße angezogen und die Arme umgreifen sie. Dein Gesicht total verheult. Ich setze mich neben dich.
„Was ist mit dir los?“
„Willst du mit mir schlafen?“
„Das hast du mich schon gefragt. Und ich kann diese Frage nicht so einfach beantworten. Es ist nicht so wie: Nimmst Du mich mit in die Disco? Da kann ich mit Deinen Eltern rede und sage, das ich auf dich aufpasse, damit du mit kannst.“
Du lachst und wischt dir die Tränen weg.
„Das hast Du Recht. Mein Alter würde dich erschlagen!“
„Woher der plötzliche Sinneswandel?“
„Ich habe Christian erzählt, das wir über ein halbes Jahr zusammen waren und auch miteinander geschlafen haben.“
Mir fällt die Kinnlade runter.
„Du hast was?“, frage ich ungläubig.
„Christian erzählt, das wir zusammen waren.“
„Ich fasse es nicht.“
„Tut mir leid.“, sagst du und eine Träne läuft dir die Wange runter. „Alle aus der Clique reden da drüber, als wäre es normal. Und ich habe keine Ahnung.“
„Und natürlich redest Du da mit, als hättest du es auch schon öfters gemacht.“
„Na klar.“
„Du bist so doof!“
„Ich weiß!“, sagst du und schon wieder löst sich eine Träne.
„Oh Mann! Die meisten von denen haben keine Ahnung davon und reden daher, als wären sie die vollen Profis! Und du machst da mit! Jungfräulichkeit billigst abzugeben!“
Für alle, die das lesen und nicht mehr wissen, warum ich so entsetzt bin, hier die Erklärung dazu. Vor über einen Jahr haben wir zusammen den 15ten Geburtstag meiner Cousine gefeiert. Auch wenn meine Cousine erst 15 wurde, wurde Alkohol ausgeschenkt. War bei meinen Eltern schon so und wird auch bei meinen Kindern – falls ich welche haben sollte – auch so sein. Irgendein Depp kam auf die glorreiche Idee, Wahrheit oder Pflicht zu spielen. Also Flasche in die Mitte. Die Frage war, ob er oder sie schon mal geküsst worden bist. Und als Pflicht gab es, das sie einen aus dem küssen muss. Echt doofe Frage. Aber so ist das Spiel.
Die Flasche blieb bei ihr stehen und sie hast dich geweigert, auf eine Frage eine Antwort zu geben. Warum ist mir bis heute ein Rätsel. Was ist so schwer an der Wahrheit Die Flasche wurde noch mal gedreht und sie traf mich. Damit war eine Katastrophe perfekt. Natürlich wurde ein richtiger Kuss gefordert. Ich habe sie geküsst. Erst sanft auf die Lippen. Sie hat ihn erwidert. Ich wurde fordernd und sie hat mitgemacht. Irgendwann haben unsere Zungen miteinander gespielt. Wir wurden angefeuert. Ich zog sie auch noch an mich und ihre Arme legten sich um meinen Nacken. Als sich unsere Lippen voneinander lösten, spürte ich, wie ihr Herz heftig schlug. Ich habe meine Hand auf ihre Wange gelegt und ich habe sie angelächelt. Meine Cousine hatte nichts besseres zu tun, als ihr Geheimnis auszuplaudern. Sie stand auf mich und ich wusste nichts davon. Ich hätte es nicht gemacht. Sie ist aus dem Zimmer gelaufen. Ich wand mich an meine Cousine.
„Das war jetzt richtige Scheiße vor dir.“
Ich hatte keine Lust mehr auf das Spiel. Auch die anderen wollten nicht mehr. Ich suchte sie, aber sie war weg. Ich bin dann auch bald gegangen und habe sie alleine weiterfeiern lassen.
Am nächsten Tag hat sie im Laufe des Vormittags an meiner Balkontüre geklopft. Ich habe ihr aufgemacht und sie gefragt, wie es ihr geht.
„Scheiße! Du bist so ein Arsch! Ich hasse dich! Hast du eine Ahnung, wie Scheiße heute das Frühstück war! Mein doofer Bruder hat gleich alles gepetzt!“
„Das tut mir echt leid! Ich wusste doch nichts davon!“
„Mama wollte wissen, ob da jetzt was ist und ob ich Dich wiedersehen. Aber das wird nicht passieren, weil da nichts ist. Und ich habe nichts dabei empfunden habe. Gar nichts.“
„Tut mir wirklich echt leid! Weh tun wollte ich dir nicht. Ich habe meiner Cousine auch gesagt, was ich davon halten.“
Du hattest Tränen in den Augen und bist abgezogen.
Wir haben über Monate kein Wort miteinander gewechselt. Natürlich wussten bald alle von dieser Geschichte. Meine Freundin hat es auch erfahren und hat Schluss gemacht. Das kommt davon, wenn man solche Spiele ernst nimmt.
Ich möchte noch als Einwurf bringen. Klar kenne ich die Freundin meiner Cousine. Bisher war sie nur die Freundin meiner Cousine. Ich kenne sie schon ewig. Wie oft musste Andreas und ich – der Bruder meiner Cousine und mein bester Freund – mit ihnen auch was machen, wenn ich bei ihm war. Das war nervig. Andreas kam zu mir und hatte immer wieder seine Schwester samt Freundin im Schlepptau. Das war genauso nervig.
Der Kuss war damals deswegen so intensiv, weil es auf der Feier sehr lustig war. Und daran war der Alkohol Schuld. Ich hatte schon drei Bier. Das war auf jeden Fall zu viel für mich. Normalerweise trinke ich eher weniger und seit dem ich den Führerschein habe, gar nichts mehr, weil ich fahren will. Nur wenn die Feier im Dorf ist, dann ist das was anderes. Andreas und ich habe uns einen Spaß daraus gemacht, meiner Cousine und ihrer Freundin was abzugeben, obwohl die Eltern was dagegen hatte. Wir fanden das lustig und es endete so. Das war gar nicht mehr lustig.
Bis heute habe ich sie nie richtig betrachte. Ich habe sie nie als junge Frau gesehen sondern immer nur als kleines, lästiges Mädchen. Mittlerweile mochte ich sie und ich mochte auch meine Cousine. Sie war schon lange kein lästiges Mädchen mehr. Seitdem sie ihr Schweigegelübde gebrochen hatte und wieder ab und zu was zusammen machen, haben wir öfters richtig interessante Gespräche gehabt. Es kam bisher nicht häufig vor, weil die Mädchen in ihrer Clique zusammenhängen und ich mit Andreas ganz andere Interessen haben. Vor drei Wochen kam sie zu mir und fragte mich, ob ich sie nicht mal mit in die Disco mitnehme. Ich wusste den Grund und der hieß Christian.
Ich strecke dir meine Hände entgegen.
„Okay. Ich fahre Dich nach Hause.“
Du hast sie genommen und ich habe dich hochgezogen. Wir stehen wir uns gegenüber. Viel zu eng.
„Darf ich mich morgen bei dir melden.“
„Klar. Ich will dir den Mist wieder ausreden. Ich nehme dich sonst nicht mehr mit.“
„Warum? Gefalle ich dir nicht?“
„Ich mag dich sehr. Sonst hätte ich dich nicht mitgenommen. Aber ich habe heute Abend noch was vor.“
„Magst du sie?“
„Klar. Sonst würde ich es nicht machen.“
„Du magst mich auch. Das hast du gerade gesagt. Sogar sehr. Also kannst du es auch mit mir machen.“
Ich schaue dich entgeistert an und du nutzt deine Möglichkeit. Du gibst mir einen Kuss. Ich bin viel zu überrascht, aber habe ich mich gleich wieder im Griff. In diesem Moment habe ich Zweifel, ob ich dich jemals wieder mitnehmen werde. Die Frage, ob ich wieder ein einer Unternehmung mit Andreas, meiner Cousine und dir mache, stelle ich mir jetzt lieber nicht.
Ich habe Dich nach Hause gefahren. Du hast auf der Rückbank gesessen und ich sah, wie dir meine Beifahrer die Tränen in die Augen getrieben haben. Ich hatte keine Ahnung, ob ich auf dich sauer oder dich in den Arm nehmen sollte. Deine Verabschiedung war sehr schmallippig. Meine Eroberung hat bei mir übernachtet. Das erste Mal, seitdem sich meine Freundin wegen dir von mir getrennt hat, lag jemand neben mir. Am nächsten Morgen habe ich nach Hause gefahren. Jetzt bin ich wieder zu Hause und meine Eltern haben mir erzählt, das Du schon in meinem Zimmer sitzt. Ich habe erstens nicht so früh und zweitens gar nicht mit dir gerechnet.
Ich gehe in mein Zimmer und sehe Dich vor meinem Regal stehen. Du hast einen knappen Rock und Top an. Das meine Eltern nichts gesagt haben, grenzt an ein Wunder. Sie kennen dich ja auch und bestimmt nicht in diesem Aufzug. Ich habe ja schon zwei Mal die Ehre, dich in die Disco mitzunehmen. Daher kenne ich das schon, aber so knapp war das da auch nicht. Du lässt dich nicht stören und betrachtest meine Sachen. Vielleicht bekommst du gar nicht mit, dass ich dich beobachtet. Vielleicht ist das ja auch von dir geplant. Ich darf dich von hinten betrachte. Natürlich ist mir das von gestern durch den Kopf gegangen. Aber erst auf der Rückfahrt gerade eben. Zum ersten Mal bemerke ich, das du eine tolle Figur hast. Ich setze mich auf meinen Schreibtischstuhl und schaue dir zu, wie du durch mein Zimmer gehst und alles anschaust. Ich sehe eine attraktive junge Frau vor mir. Ich spüre auch, wie du eine erotische Ausstrahlung auf mich hast. Passt mir eigentlich nicht.
Nachdem du dir in Ruhe mein Zimmer angeschaut hast – du warst noch nie in meinem Zimmer -, drehst du mich zu mir um. Du lächelst mich an.
„Wie hast du meinen Eltern überzeugt, das sie dich hier rein lassen?“
„Ich habe gesagt, das du mir was in Mathe erklären willst und verabredet sind.“
Du zeigst mit dem Finger auf eine Tasche neben meinen Schreibtisch, die mir noch gar nicht aufgefallen ist.
Dreist ist sie gar nicht. Ich weiß, dass sie gut in Mathe ist. Du erklärst meiner Cousine öfters die Mathehausaufgaben. Du bist eh gut in der Schule.
„Sie habe sich für dich entschuldigt. Du fährst gerade deine neue Freundin heim und sie habe mich gefragt, ob ich später noch mal kommen will oder in deinem Zimmer warten will. Ich habe das Bett gemacht und das Fenster geöffnet.“
Ich sehe, das du geweint hast. Ich schüttle den Kopf.
„Danke dafür! Das wäre überhaupt nicht nötig gewesen.“
„Wie war deine Nacht?“, sagst du und kämpfst mit den Tränen.
„Willst Du die Wahrheit wissen?“, sage ich genervt.
Ein zärtliches Lächeln umspielt deinen Mund. Keine Ahnung, was du dir für Hoffnungen machst.
„Ja. War es wohl so schlimm?“
„Nein!“, sage ich und warte einen Augenblick.
Deine Reaktion ist so, wie ich erwarte. Diese Antwort tut dir weh.
„Man kennt sich nicht. Man weiß nichts von den Wünschen und Bedürfnissen des anderen. Es gibt auch viele Paare, die das nach Jahren immer noch nicht wissen. Das, was heute früh passiert ist, ist ein Akt reinen Egoismus. Der Mann will – das klingt jetzt hart – abspritzen. Seinen Samen verteilen.“
„Und wenn wir jetzt miteinander schlafen würden, wäre es das gleiche?“
„Was weiß du von mir?“
„Viel. Wir kennen uns schon lange.“
„Kennst du meine Vorlieben?“, frage ich nach.
Du wirst leicht rot.
„Wie oft hast Du Dich schon selbst befriedigt? Was magst du gerne?“
Jetzt wirst du richtig rot. Ich bin mir sicher, dass du jetzt an die Male denkst, an denen du es gemacht hast. Du denkst darüber nach, ob du herausgefunden hast, was du magst. Du willst bestimmt wissen, ob du deinen Körper genug erkundet hast und was dir gefällt.
„Muss ich diese Frage beantworten?“
Ich muss lächeln
„Nein. Natürlich nicht. Aber überlege mal, wie viel Du von Deinen sexuellen Wünschen weißt oder vor allem nicht weißt.“
Du fühlst dich unwohl wegen meiner Fragen.
„Heißt das also, das du nicht mit mir schlafen willst, weil ich keine Ahnung habe.“
Ich spüre, wie Ärger in dir aufsteigt. Außerdem werden deine Augen werde feucht.
„Ich dachte immer, das das erste Mal was besonderes sein soll.“, sage ich.

„Das ist es doch nicht und dass weißt du sicher. Es tut weh wird ein Reinfall.“
„Da hast du Recht. Das war es auch für mich.“
Du setzt Dich auf mein Bett und fängst an zu weinen. Ich setze mich neben dich und lege meinen Arm um dich. Ich will dich etwas trösten.
„Darf ich dir was sagen?“
„Wenn es was schönes ist, ja.“, antwortest du.
„Ich habe den Kuss damals mit dir genossen. Es war einfach schön. Du hast dich darauf eingelassen. In dieser Nacht habe ich lange wach gelegen und an die Worte meiner Cousine gedacht und ich fühlte mich Scheiße. Gerade eben habe ich entdeckt, dass du ja schon eine junge Frau bist. Das, was ich gesehen habe, hat mir gut gefallen.“
Ich spüre, wie dein Atem schneller wird. Wie sich die gleichen Gefühle ausbreiten wie damals nach dem Kuss.
„Ich war nach dem Kuss total verliebt in dich. Es war keine Schwärmerei mehr. Ich wollte das aber nicht. Ich fand dich toll, aber deine Cousine war nur genervt. Ich habe mir immer wieder vorgestellt, wie es mit dir wäre.“
Jetzt drücke ich dich an mich und du kuschelst dich an mich. Ich küsse deine Stirn und mein Mund sucht deinen Mund. Als er ihn findet, küsst er sanft deine Lippen. Nur ein kleiner Kuss. Aber dieser führt dazu, das dein Herz zu rasen anfängt.
Ich löse mich von dir und stehe auf. Du schaust mich an. Du fragst dich bestimmt, was falsch gelaufen ist.
„Entweder gehst du jetzt wieder und wir versuchen, alles zu vergessen und machen uns weiter so lange was vor, bis einer von uns weg zieht.“
„Oder?“ fragst du.
„Ich mache das, was meine Mama gesagt hat.“
Du siehst mich überrascht an.
„Ich überziehe das Bett neu. Anschließend erfülle ich dir deinen Wunsch. Danach versuchen wir uns vorzumachen, das es was einmaliges war.“
Du lächelst.
„Zwei Fragen: Warum das Bett neu beziehen, wenn es danach sowieso dreckig ist?“
„So ein frisch bezogenes Bett riecht gut und da macht das ‚Beschmutzen‘ noch mehr Spaß. Und zweitens?“
„Ist es nur mein Wunsch?“
„Klar.“
Ich reiche dir meine Hände. Du nimmst sie und ich ziehe dich hoch. Direkt in meine Arme. Wir küssen uns und du lehnst dich an mich.
Wir haben zusammen das Bett neu bezogen und uns dabei regelmäßig geküsst.
Jetzt stehst du vor mir. Ich habe Dich wieder mal geküsst. Ich ziehe dir das Top aus und den BH. Danach knie ich mich vor dich und ziehe dir den Rock aus. Dann den Slip.
„Darf ich dich auch ausziehen?“
„Wenn du willst.“
Du ziehst mir mein T-Shirt aus. Anschließend setzt du dich auf meinem Bett und öffnest mir die Hose. Ziehst sie mir runter. Unter meiner Unterhose zeigt sich ein leicht erregtes Glied ab. Du ziehst mir die Unterhose auch runter.
„Darf ich ihn anfassen?“
„Klar. Aber vorsichtig! Außerdem wächst er in Deiner Hand.“
Er tut es auch, als du ihn mit deiner Hand umfasst und leicht darüber fährst.
Wir liegen nebeneinander im Bett. Du auf dem Rücken und ich auf der Seite neben dir. Meine Finger streicheln über deinen Körper. Wir küssen uns immer wieder. Meine Finger streicheln über deine Brüste und spielen mit den Warzen. Sie stellen sich auf und du stöhnst leicht auf. Mein Mund umschließt eine Warze und saugt sanft daran. Dieses sanfte Saugen erzeugt Lust in dir. Meine Hand geht tiefer und legt sich auf deinen Scham. Meine Finger berühren deine Lippen. Die Berührung ist intensiv für dich. Du stöhnst auf. Meine Finger dringen tiefer vor. Berühren leicht deine Klitoris. Spielen leicht mit ihr. Mein Mund hat deine Brüste verlassen und sind auf deinen Lippen. Unser Zungen spielen miteinander. Du öffnest deine Beine. Dann ist der Zeitpunkt gekommen. Ich ziehe mir was über und lege mich auf dich.
Du spürst mein Glied. Es bittet um Einlass und du öffnest dich. Ich dringe langsam in dich ein. Es tut weh. Ich liege ruhig. Auf meine Arme gestützt. Betrachte dich. Dein Gesicht hat sich wieder entspannt. Ich fange an, mich zu bewegen. Sanft. Ziehe mich leicht zurück und stoße sanft zu. Wenn ich tief in dir bin, dann stöhnst du auf. Langsam werden meine Bewegungen in dir intensiver. Schneller. Auch deine Lust wird intensiver. Dein Stöhnen lauter. Ich stoße fester in dich hinein. Und das gefällt dir. Sehr sogar. Meine Stöße steigern deine Lust. Sie wird immer größer, je länger ich in dir bin und in dich hineinstoße. Dann spürst du, wie ein Orgasmus dich befreit. Ich komme in dir.
Wir liegen nebeneinander. Du hast dich an mich angelehnt.
„Ist das immer so schön?“
„Nein. Leider nicht. Es gibt auch genug Reinfälle.“
„Du meinst das von heute früh.“
„Ja. Du wirst auch noch ein paar erleben, aber wünschen tue ich sie dir nicht.“
„Es war richtig schön. Ich möchte es gerne noch mal mit dir erleben.“
„Du weißt, das es was einmaliges war.“
Wir hängen beiden unseren Gedanken nach und wissen, das es so sein muss.
Ich liege im Bett und schaue dir zu, wie du dich anziehst.
„Du hast einen schönen Körper.“
„Danke.“
„Wann wirst es passieren?“
„Bald.“
„Ich hoffe wirklich, das es schön für dich wird.“
„Das hoffe ich auch. Du hast die Latte sehr hoch gelegt.“
Du kommst zu mir und gibst mir einen Kuss. Anschließend verlässt Du das Zimmer.
Mein Bruder bringt mir mein Handy. Eigentlich wollte ich heute Abend noch mit Andreas treffen.
„Ich glaube, du dich jemand versucht hat zu erreichen.“
Ich entsperre es. Die Nummer ist deine Nummer. Du hast mir auch noch eine Nachricht geschrieben. Ich öffne sie.
„Es war eine Katastrophe. Kannst Du mich abholen?“
Ich antworte dir.
„Wo?“
Keine zehn Minuten später sitzt du im Auto. Schnallst dich an.
„Fahr einfach weg von hier.“
„War es so schlimm?“
„Ja. Sex mit Frauen kennt Christian nur aus Pornos. Als ich das nicht wollte, ist er auch noch gemein geworden. Er hat mich als langweilig, spießig und frigide genannt. Ich habe mich angezogen und bin einfach gegangen.“
Ich lege meine Hand auf deine. Ich nehme sie und lege sie auf mein Bein. Beim nächsten Schalten muss ich sie los lassen, aber ich lege sie danach wieder zurück. Ich drehe meinen Kopf kurz zu dir. Du lächelst traurig.
Wir fahren schweigend. Ich parke das Auto vor dem Haus deiner Eltern. Wir bleiben sitzen.
„Geht es wieder?“ frage ich dich.
„Ja. Es tut schon arg weh. Hätte ich nicht von dir gesehen, wie schön sein kann, hätte ich das als normal empfunden.“
„Du wärst irgendwann frustriert gewesen.“
„Garantiert.“
„Wenn es dir heute nicht gut geht, dann rühre dich.“
„Danke dafür. Ich werde es tun.“
Ich lege mein Buch weg und mache mein Licht aus. Ich denke an dich und hoffe, dass du heute Nacht schlafen kannst. Ich wünsche mir, dass du dir nicht zu viele Gedanken machst. Ich hoffe, dass du die Schuld nicht bei dir suchst. Da findest du sie nicht, selbst wenn dir das irgendjemand einsagt.
Es klopft an meiner Balkontüre. Ich stehe auf. Du stehst vor der Türe. Ich öffne sie und du schlüpfst herein. Du bist total aus der Puste und verschwitzt.
„Darf ich heute Nacht bei dir schlafen?“
„Man fragt erst und kommt dann herein. Was sagen deine Eltern dazu?“
„Die wissen von nichts. Sie schlafen schon. Und es soll auch keiner wissen.“
„Wie bist du hergekommen?“
„Hinten rum. Über die Feldwege. Ich bin fast die ganze Zeit gerannt.“
Du gibst mir einen Kuss und lächelst mich an.
Zum Glück war mein Zimmer mal als Elternschlafzimmer der Ferienwohnung geplant. So hatte es eine eigene Dusche mit WC. Damit sich die Eltern vergnügen können. Das zweite Glück war, das die Ferienwohnung in der Einliegerwohnung geplant war. Meine Eltern haben nicht genug voneinander und uns uns bekommen. So musste ich irgendwann in mein Zimmer ziehen und mein Bruder wohnt nebenan.
„Willst du dich noch schnell duschen?“
Deine Antwort ist ist eine Ansage.
„Das nächste Mal bringe ich definitiv Duschsachen mit. Meine Zahnbürste lasse ich aber schon mal da.“
„Heißt das, das du jetzt das öfters machen willst?“
„Klar!“
Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte sagen, das heute Abend bestimmt nichts passiert, aber ich lasse es lieber bleiben. Es dauert keine fünf Minuten. Meine Zunge bringt dich fast um den Verstand gebraucht. Als Dank umschließt dein Mund mein Glied und etwas später streifen deine Hände mir was über. Du setzt dich auf mich und nimmst mich in dich auf. Du sitzt ruhig und spürst mein Glied in Dir vibrieren.
„Zwischen uns läuft nichts.“ sagst du und stöhnst auf, weil mein Glied wieder deine Lust verstärkt.
„Nein. Da ist nichts.“
Du beugst dich zu mir, küsst mich und reitest dem Orgasmus entgegen.
Ich liege hinter dir und halte dich im Arm. Meine Hand liegt zwischen deinen Brüsten. Du nimmst sie und küsst sie. Du hauchst ein „Ich liebe dich“. Eigentlich nicht hörbar. Ich küsse dich in den Nacken und hauche ein „Da sind wir schon zwei.“ Auch eigentlich nicht hörbar. Du atmest tief ein und bist glücklich.